Freitag, 16. Januar 2009

Auf in die orgasmische Glückseligkeit

Der tantrischen Sichtweise nach ist der Mensch und seine Beziehungen ein Spiegel des Universums, oder besser gesagt: das gesamte Universum als Mikrokosmos. Das Universum selbst ist laut tantrischer Anschauung die Einheit der männlichen und weiblichen Prinzipien. Sie werden durch Shiva und Shakti, das göttliche Paar, dargestellt. Shakti, das Weibliche (Yin), wird ununterbrochen durch Shiva, das Männliche (Ying), befruchtet.
Diese unaufhörliche Schöpfung und das sexuelle Vergnügen, das durch diesen kreativen Akt entsteht, sind zentrales Thema sowohl für die tantrische Vorstellung von Transzendenz als auch für die tantrische Erfahrung selbst. Im Tantra wird das Universum unaufhörlich durch die Einheit der Gegensätze - Yin und Yang, Shiva und Shakti – geschaffen.
Die daraus entstehende sexuelle Ekstase wird im Grunde genommen gleichgesetzt mit der erfüllten, sexuellen Glückseligkeit, die ein Paar während der sexuellen Vereinigung erfährt. Man kann sagen, dass die menschliche Sexualität im Tantra weit mehr Bedeutung erfährt als bloße sexuelle Fortpflanzung – sie ist vielmehr ein Mittel, um Transzendenz zu erlangen. Tantra hat erkannt, dass zwei Menschen durch sexuelle Ekstase die Beschränkungen durchbrechen können, die dafür sorgen, dass man sich getrennt fühlt. Man kann über diese Trennung hinaus in einen Zustand der Einheit miteinander und mit dem universellen Bewusstsein gelangen.
Um jedoch diese sexuelle Energie teilen zu können, sowie auch das Vergnügen, die Liebe, die Intimität und Freude, die daraus auftauchen, muss man erst einmal orgasmische Glückseligkeit miteinander erfahren. Nur dann können Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude ohne Angst und Verurteilung mit einem Partner geteilt werden, den man liebt und dem man vertraut.

Orgasmische Glückseligkeit

Um orgasmische Glückseligkeit zu erfahren, kannst Du ein Mudra benutzen, das speziell für diesen Zweck erdacht wurde. Ein Mudra ist eine symbolische Geste, die man mit Händen und Fingern ausführt oder auch in Verbindung mit der Zunge und einer Sitzposition. Jedes Mudra hat eine besondere Auswirkung auf Dein Energiefeld und den Energiefluss darin. Wenn Du das folgende Mudra praktizierst, kann es Dich in einen Zustand orgasmischer Glückseligkeit versetzen.
Platziere Deine Zungenspitze an Deinem oberen Gaumen. Gleite mit ihr langsam nach hinten bis zu dem Punkt, wo sich der Gaumen hinter dem Knochen nach oben öffnet und weich wird. Lass die Zunge in dieser Position und bring Deine Füße so zusammen, dass sich die Fußsohlen berühren. Führe Deine Hände vor deinen Solarplexus und lege die Spitzen beider Daumen aneinander (Nagel neben Nagel). Dann leg Deine Zeigefinger von ihrer Spitze bis zum ersten Gelenk aneinander. Dasselbe machst Du mit dem Mittelfinger. Ring- und kleine Finger sollten in die Handfläche eingerollt sein. Wenn Zunge, Finger und Füße in der richtigen Position sind, schließe Deine Augen und beginn, durch die Nase zu atmen.
Führe das Mudra zehn Minuten lang aus. Wenn Du fertig bist, löse zuerst die Finger voneinander, dann die Füße und zuletzt die Zunge. Dann zählst Du von eins bis fünf und öffnest bei fünf Deine Augen. Du wirst vollkommen wach sein, entspannt und Dich besser fühlen als zuvor.
Obwohl es unterschiedliche Erfahrungen gibt, berichten die meisten Menschen von einer dramatischen Veränderung ihres inneren Zustands, wenn sie das Mudra praktizieren. Anhaftungen verblassen und rasch stellt sich ein Zustand inneren Friedens ein.