Freitag, 16. Januar 2009
So wichtig ist Selbstliebe
Du bist aus dem universellen Bewusstsein aufgetaucht, und Du nimmst auf allen physischen und nicht-physischen Dimensionen an Beziehungen teil. Das macht Dich zu einem multidimensionalen Wesen, das die Fähigkeit besitzt, mit einem Partner in einer transzendenten Beziehung Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude zu teilen.
Die Frage ist, was man tun muss, um eine solche Beziehung führen zu können. Muss man sich zunächst selbst lieben, um Liebe teilen und eine transzendente Beziehung mit einem Partner erfahren zu können? Die Antwort lautet: Ja. Wenn man jedoch an einem Mangel an Selbstliebe leidet, stellt sich die Frage, was man tun kann, um seine Selbst-Liebe zu vergrößern.
Um darauf eine Antwort zu finden, müssen wir zunächst zwischen den verschiedenen Arten der Liebe unterscheiden. Dann werden wir einen genaueren Blick auf unseren ‚Mind’ werfen, um herauszufinden, wie unsere verschiedenen Bereiche miteinander und mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Wenn wir das wissen, können wir besser erkennen, was Selbst-Liebe eigentlich ist, welche Rolle sie in transzendenten Beziehungen spielt und wie man, falls nötig, seine Selbst-Liebe verstärken kann.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das universelle Bewusstsein - die Grundlage des Universums der Erscheinungen.
Das universelle Bewusstsein
Alte tantrische und yogische Texte stimmen darin überein, dass das universelle Bewusstsein die Grundlage des authentischen Verstandes und von allem anderen im physischen und im nicht-physischen Universum ist. Dazu gehören auch Raum, Zeit, Bewusstsein und Energie.
Dennoch besitzt das universelle Bewusstsein keine definierenden Eigenschaften. Eine genaue Definition ist daher unmöglich. Da sowohl Dein Geist als auch Dein Intellekt, Deine Seele und Dein Körper aus dem universellen Bewusstsein hervorgegangen sind, fehlt ihnen die Kapazität, es zu begreifen oder verstehen zu können. Es wäre paradox – so als ob die Figuren in Deinen Träumen vergeblich versuchen würden, Dich - ihren Schöpfer - zu begreifen. Doch sie verdanken Dir ihre Existenz, und sie existieren und funktionieren innerhalb Deines Bewusstseins.
Was man jedoch über das universelle Bewusstsein sagen kann, ist, dass Liebe aus ihm auftaucht und dass wir ihm das Bewusstsein zu verdanken haben, dies erkennen zu können.
Obwohl die heutigen Psychologen oder Wellness-Anbieter selten zwischen verschiedenen Arten der Liebe unterscheiden, gab es in früher Zeit große Bemühungen, diese Unterscheidungen zu treffen. Die alten Griechen z.B. beschrieben drei Arten von Liebe: Agape – die transzendente Liebe, Filio – die brüderliche Liebe und Eros – die sexuelle Liebe.
Transzendente Liebe ist die, die direkt aus dem universellen Bewusstsein auftaucht. Die Griechen nannten sie Agape und die Yogis Ananda. Agape ist bedingungslose Liebe und strahlt wie die Sonne sowohl auf Sünder als auch auf Heilige.
Da transzendente Liebe direkt aus dem universellen Bewusstsein auftaucht, kann man sagen, dass sie essentiell dasselbe ist wie universelles Bewusstsein.
Das bedeutet, sie kann auf keine Art und Weise beschränkt werden, und sie kann weder dem Einzelnen noch einer bestimmten Gruppe vorbehalten sein. Sie ist auch nicht die Liebe, die wir meinen, wenn wir von Selbst-Liebe reden. Wenn es darum geht, das eigene Selbst zu lieben, kann das universelle Bewusstsein nicht der Liebhaber oder das Objekt der Liebe sein, denn es ist die Quelle von Liebe, Vergnügen, Intimität und Freude – sie gehen aus ihm hervor!
Der authentische Verstand
Dein authentischer Verstand ist ein Vehikel. Durch ihn nimmt das universelle Bewusstsein am Universum der Erscheinungen teil. Der authentische Verstand tauchte aus dem universellen Bewusstsein während der evolutionären Stufen - Tattvas genannt - gemeinsam mit Shakti auf. Als die Evolution in Form der Tattvas voranschritt, wurde eine Hierarchie aus physischen und nicht-physischen Dimensionen geschaffen. Du existierst auf all diesen Dimensionen und auf jeder einzelnen besitzt der authentische Verstand die Kapazität, in einer transzendenten Beziehung Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude zu teilen. Obwohl er so angelegt ist, dass er als ein gemeinsames Ganzes funktioniert, besteht der authentische Verstand aus drei essentiellen Teilen: Paramatman, Jivamatman und dem menschlichen Energiesystem.
Paramatman
Para bedeutet im Sanskrit das Höchste oder das Universelle. In Verbindung mit Atman bezieht es sich auf das, was transzendent ist. Man kann sich Paramatman als transzendenten oder universellen Verstand vorstellen. In jeder Dimension taucht er als einheitliches Feld auf, das alles beinhaltet, was notwendig ist, damit Du Deine innere und äußere Umgebung wahrnehmen und am Universum der Erscheinungen teilnehmen kannst. Paramatman steht in direkter Beziehung zu Atman – Deinem dritten Herzen. Je mehr Du Dir Paramatman bewusst wirst, desto mehr wirst Du die transzendente Liebe erfahren, die aus Atman auftaucht.
Jivamatman
Jiva bedeutet im Sanskrit verkörperte Seele. Jivamatman bezieht sich auf den Teil Deines authentischen Verstandes, der sich aus Geist, Intellekt, Seele und authentischen Verlangen zusammensetzt. Durch Jivamatman kann das universelle Bewusstsein transzendente Liebe erfahren, die sich als Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude manifestiert.
Wie Paramatman ist Jivamatman ausschließlich aus Energie mit universellen Eigenschaften zusammengesetzt und hat sich, ebenso wie Paramatman, aus dem universellen Bewusstsein heraus - durch die Tattvas – entwickelt. Paramatman ist aus undifferenzierten Vehikeln zusammengesetzt, Jivamatman aus energetischen Körpern, Hüllen und Auren, deren Struktur sich nach ihrer Funktion richtet. Durch die Energiekörper, Hüllen und Auren in Jivamatman gelangt man an eine authentische Identität, erlangt Wissen über das Selbst, erfährt authentische Emotionen, Gefühle und Verlangen und kann Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude mit einem Partner teilen.
Das menschliche Energiesystem
Um Paramatman und Jivamatman zu versorgen, besitzt Du ein Energiesystem, das aus Chakren, Auren, Meridianen und den kleinen Energiezentren besteht. Durch Dein Energiesystem kann Energie mit universellen Eigenschaften durch Deine energetischen Vehikel in Paramatman fließen und sie nähren. Dasselbe gilt für Deine Körper, Hüllen und Auren in Jivamatman.
Die Organe Deines Energiesystems ermöglichen Dir zusammen mit den Organen Deines physischen Körpers und Deinen energetischen Vehikeln Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude in einer transzendenten Beziehung miteinander zu teilen.
Wenn Du in Paramatman gegenwärtig bist und Deine Wahrnehmungsorgane nach innen richtest, kannst Du mit Deinem Geliebten in Jivamatman Energie mit universellen Eigenschaften teilen, die aus Deinem Energiesystem auftaucht.
Je mehr Energie durch Dein Energiesystem strahlt, desto größer wird Dein Gewahrsein von Paramatman und desto mehr Liebe bist Du in Jivamatman fähig zu teilen.
Der individuelle Verstand und das Ego
Wenn wir zum individuellen Verstand und zum Ego kommen, befinden wir uns außerhalb des Feldes der universellen Energie (von Shakti und dem authentischen Verstand). Hier besitzen alle Felder individuelle Eigenschaften.
Der individuelle Verstand (und das Ego), die von so vielen Menschen für das Selbst gehalten werden, sind kein struktureller Teil des menschlichen Energiefeldes oder funktioneller Teil des authentischen Verstandes. Es handelt sich vielmehr um eine sich unabhängig entwickelnde Gemeinschaft aus Energiefeldern, die lebendig sind. Sie verfügen ausschließlich über individuelle Eigenschaften.
Obwohl es unzählige dieser Felder gibt, haben sie zwei Dinge gemeinsam: Sie haben die Fähigkeit, ihren Willen zu bekräftigen, und sie können Gewahrsein, Emotionen, Gefühle und Empfindungen ausdrücken. Jedes dieser Felder hat seine individuelle Absicht, die es dazu motiviert, zusammen mit anderen Feldern oder allein zu agieren. Jeder Mensch wird bereits mit Schichten aus Energie individueller Eigenschaften in seinem persönlichen Feld geboren.
Der individuelle Verstand und das Ego können als kollektives, aktives Feld wie ein Ersatzverstand funktionieren. Oft sind sie dem authentischen Verstand gegenüber antagonistisch. Um ihren Willen durchzusetzen, können sie die Funktionen des authentischen Verstandes fälschen und Angemessenheit vortäuschen.
Handlungen, die aus dem individuellen Verstand und Ego auftauchen und Deine Fähigkeit, Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude zu teilen, beeinträchtigen, sind z.B. denken, sich sorgen, verurteilen und das Vergleichen mit anderen – außerdem Handlungen die aus Verlangen oder Aversionen für Dinge mit individuellen Eigenschaften herrühren.
Die Felder, die den individuellen Verstand und das Ego ausmachen, sind Teil eines größeren Feldes, das Maya genannt wird. Im Sanskrit bedeutet Maya soviel wie ‚die Erscheinung der Realität’. Das Mayafeld und die individuellen Subfelder, die Deinen individuellen Verstand und Dein Ego zusammensetzen, haben eine enorme Einwirkung auf Dich. Sie beeinflussen Deine Gesundheit, Dein emotionales und geistiges Wohlbefinden und Deine Beziehungen. Da sie aus Energie mit individuellen Eigenschaften zusammengesetzt sind, können sie keine Liebe ausstrahlen. Wenn die Dichte, die Polarität und der Aktivitätslevel des individuellen Verstandes und des Egos groß genug sind, können sie Dich daran hindern, Selbst-Liebe zu erfahren oder Liebe mit einem Partner in einer intimen Beziehung zu teilen.
Die Wahrheit über Selbstliebe
Aufgrund von dem, was wir über Energiefelder mit individuellen Eigenschaften und dem Feld der Maya wissen, ist klar, dass der individuelle Verstand und das Ego keine Energie mit universellen Eigenschaften entwickeln können – daher können sie auch keine Liebe ausstrahlen. Der individuelle Verstand und das Ego werden auch nicht durch Liebe motiviert – sie wollen überleben und trachten nach Erfüllung ihrer Begierden, die aus den individuellen Feldern aus eigenschaftsbehafteter Energie stammen.
Das erklärt, warum ein Mensch, der eine große Menge an karmischen Ballast in seinem Feld angesammelt hat und Ziel außergewöhnlich vieler äußerer Projektionen ist, unausweichlich einer Weltsicht zum Opfer fallen wird, die besondere Gewichtung auf Besitz, Kontrolle und Manipulation legt, und er wird dies über die Erfahrung von Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude stellen.
Somit dürfte klar geworden sein, dass der individuelle Verstand oder das Ego keine Vehikel sind, die Liebe ausdrücken oder empfangen können. Das bedeutet, sie können weder der Liebende noch der Geliebte sein, wenn es darum geht, sein Selbst zu lieben.
Aus unseren Studien wissen wir außerdem, dass das universelle Bewusstsein die Quelle der Liebe ist, und es wäre absurd zu glauben, dass das universelle Bewusstein sich selbst lieben muss oder seine Selbst-Liebe verbessern sollte, damit man einen anderen Menschen lieben kann.
Ist Selbst-Liebe für eine transzendente Beziehung nötig?
Die naheliegende Schlussfolgerung ist, dass Paramatman der Liebende ist und Jivamatman der Geliebte. Da das Teilen von Liebe mit einem anderen Menschen einen ununterbrochenen Energiefluss durch den authentischen Verstand verlangt, ist es unabdingbar, sich selbst zu lieben, um Liebe auch mit einem anderen Menschen teilen zu können. Wenn Du an einem Mangel an Selbst-Liebe leidest, musst Du etwas dagegen tun.
Dazu musst Du in Paramatman gegenwärtig werden. Anschließend musst Du in Jivamatman gegenwärtig werden und Deine Wahrnehmungsorgane nach innen richten. Wenn Du diese Fähigkeit entwickelst und sie übst, wird transzendente Liebe von Paramatman zu Jivamatman fließen, und das wird Deine Fähigkeit, Liebe mit einem Partner zu teilen, deutlich vergrößern.